Keine Konzerte mehr in der Schleyerhalle – Abriss-Pläne in Stuttgart bekannt


Der Hanns-Martin-Schleyerhalle in Stuttgart droht der Abriss.

© dpa/ Robin Rudel

  • VonAnna-Maureen Bremer

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Musik-Fans, Comedy-Anhänger und Sportler kommen in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle nach Stuttgart – noch. Die Event-Location könnte schon bald abgerissen werden.

Iron Maiden waren zu Gast, Sting spielte hier. Die Böhsen Onkelz und auch Blind Guardian. Metal, Pop, Rock, Comedy und Klassik, die Liste der Künstler, die in der Landeshauptstadt Stuttgart schon auftraten, ist beachtlich. Aber: Die Schleyerhalle soll nach 40 Jahren weg.

In die Jahre gekommen: Die Hanns-Martin-Schleyerhalle in Stuttgart steht vor dem Abriss

Bald sollen in Stuttgart schon Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Im Frühjahr 2023 will die Veranstaltungsgesellschaft in Stuttgart die Machbarkeitsstudie für eine neue Multifunktionshalle dem Gemeinderat vorstellen. Baubeginn könnte in drei Jahren sein, die Fertigstellung 2028“, schreiben die „Stuttgarter Nachrichten“. Täte es denn nicht auch eine Modernisierung der bestehenden Veranstaltungsstätte?

in.Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll hält das nicht für sinnvoll – zu groß sei der finanziell zu stemmende Kraftakt. Davon hat er auch den Aufsichtsrat der Objektgesellschaft Schleyerhalle und Neue Arena GmbH & Co.KG bereits überzeugt. Er erklärt, dass um mehr Zuschauer in der Schleyerhalle unterzubringen, nur in die Höhe gebaut werden könnte. Ein extrem kostspieliges Bauunternehmen – und dann sei die Halle trotzdem nicht modernisiert und attraktiver. Und die Konkurrenz schläft nicht.

Schon jetzt steuern laut Kroll internationale Stars lieber die SAP-Arena in Mannheim an. Das sei einfach bitter für die Landeshauptstadt. Von vielen Prominenten kämen mittlerweile keine Anfragen mehr. Und das sei verständlich: In Stuttgart kommen zwischen 11 .500 und 13 .000 Besucher unter. In Mannheim sind es zwischen 2.000 und 3.000 mehr. Das mache sich in den Kassen bemerkbar.

Technik und Hallenhöhe in der Stuttgarter Schleyerhalle reichen oft nicht mehr aus

Dazu komme die veraltete Technik in der Stuttgarter Schleyerhalle und eine im Vergleich niedrige Deckenhöhe. Für die Ansprüche vieler Musikacts sei das einfach nicht mehr ausreichend. Die Schleyerhalle genügt außerdem nach einer Untersuchung des Stuttgarter Sportamts von 2019 auch nicht mehr „dem internationalen Standard für Sportgroßveranstaltungen“. Handball-WM und -EM? Somit in dieser Halle nicht mehr denkbar. Basketball, Volleyball oder Eishockey schließen sich an.

„Frankfurt/Main plant mit „The Dome“ eine hypermoderne Multifunktionsarena für 22 000 Zuschauer. Da will auch München nicht kleckern und ebenfalls in eine Großhalle in ähnlichen Dimensionen investieren“, schreiben die „Stuttgarter Nachrichten“ außerdem.

Ersatz für Hanns-Martin-Schleyer-Halle: Neubau könnte Ende 2028 in Betrieb gehen

Wo soll die neue Halle überhaupt hin? Wie die „Stuttgarter Nachrichten“ schreiben, ist laut Bebauungsplan im Neckarpark die Fläche Q 22 an der Benzstraße, auf der sich momentan noch die Flüchtlingsunterkünfte befinden, angedacht.

Wisst ihr noch? 2016 sorgten die Beginner in der Schelyerhalle für Stimmung – auch da waren wir für euch mittendrin:

Und es handelt sich gar nicht um ein viele Jahre entferntes Projekt.  Mit dem Abriss soll schon Anfang 2026 begonnen werden, der Neubau könnte dann Ende 2028 in Betrieb gehen. Die Machbarkeitsstudie für einen Hallenneubau soll noch im Frühjahr dem Gemeinderat präsentiert werden. Zu den zu erwartenden Kosten sagte in.Stuttgart-Chef Kroll bisher noch nichts.

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